1. Korinther 13 Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüßte und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, so daß ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts!
Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.
Die Liebe hört niemals auf. Aber seien es Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan.
Als ich ein Unmündiger war, redete ich wie ein Unmündiger, dachte wie ein Unmündiger und urteilte wie ein Unmündiger; als ich aber ein Mann wurde, tat ich weg, was zum Unmündigsein gehört. Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.
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Die Auslegung dieses Kapitels ist auf den ersten Blick nicht ganz einfach. Speziell in pfingstlich/charismatischen Kreisen wird oft behauptet, dass das Vollkommene erst sein werde, wenn wir in der Herrlichkeit mit dem Herrn sind. Sichtbare Zeichen (Geistesgaben) wie in den Anfängen der Gemeinde sind in vielen Gemeinden (wieder) zum Dogma geworden, selbst in konservativen evangelikalen Kreisen.
Dabei sagt Vers 8, dass das Geist gewirkte wie, Weissagung, Sprachenrede und Erkenntnis aufhören werden.
Das ist dann geschehen, als Wort Gottes mit all seinen Kanonen vollständig niedergeschrieben war.
In Vers 13 werden wir schliesslich zum Glauben und Hoffen aufgefordert. Wenn wir das Vollkommene in die Herrlichkeit deuten, warum sollen wir dann noch Glauben und Hoffen? Dann werden wir Ihn, den Herrn Jesus doch sehen und nicht mehr Glauben und Hoffen.
Und weiter in Vers 13; die Liebe ist die grössere der drei. Hier ist nicht gemeint, das Grösste überhaupt (Schlachter 2000). Die vollkommene Liebe wird erst dann offenbar, wenn wir bei unserem Herrn Jesus sein werden.
Heute wird oft der Begriff Liebe, wie er hier steht, falsch verstanden und über die Wahrheit gestellt. Das meint, dass Wort Gottes nie auf Kosten der Liebe infrage gestellt werden darf. Das ist unbedingt zu beachten, ansonsten enden wir in einem unbiblischen Humanismus, der sich leider in Kirchen, unter gläubigen Christen immer mehr breit macht (Römer 1,26) und (2. Thessalonicher 2,9-10)
…ihm, dessen Zukunft geschieht nach der Wirkung des Satans mit allerlei lügenhaftigen Kräften und Zeichen und Wundern und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter denen, die verloren werden, dafür daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, auf daß sie selig würden.